Eine intensive lohnenswerte Woche

Dr. Pia Epperlein absolvierte den 6-tägigen Blockunterricht des DZOI Curriculums Implantologie. Besonders gefallen hat ihr der fachliche Austausch in einer kleinen Gruppe von Kolleginnen und Kollegen mit unterschiedlichen Erfahrungshorizonten. Die Zahnärztin aus Münster, die dort mit ihrem Vater zusammen eine Praxisgemeinschaft führt, nahm im Oktober 2018 im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) sowie in der Anatomie der Universitätsmedizin Göttingen an der Fortbildung des Deutschen Zentrums für orale Implantologie e. V. teil. Ziel ist, den Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie zu erreichen. Was den sechstägigen Blockunterricht zum Auftakt des Curriculums sonst auszeichnet, hat die 27-Jährige in einem Erfahrungsbericht zusammengefasst:

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Der Blockunterrricht startete mit einem herzlichen Empfang von DZOI-Geschäftsstellenleiter Josef Pertl im Foyer der Zahnklinik. Als alle eingetroffen waren, gingen wir gemeinsam in die Bibliothek, wo uns Prof. Dr. Dr. Wilfried Engelke und DZOI-Präsident Dr. Helmut B. Engels schon erwarteten. In der Begrüßungsrunde stellten sich alle neun Teilnehmer vor. Da alle Altersklassen vertreten waren, entstand ein reger fachlicher Austausch. Gerade dieser Aspekt macht eine Fortbildung in kleiner Gruppe sehr interessant. Beim Abendessen am Auftakttag wurden die Gespräche vertieft.

Die Woche gestaltete sich insgesamt als sehr intensiv. Die vielen Informationen mussten verarbeitet werden, was auch anstrengend war. Dennoch war es die richtige Entscheidung, den theoretischen Einstieg in das Curriculum kompakt am Stück im 6-tätigen Blockunterricht zu machen. So mussten wir nicht mehrfach quer durch die Republik fahren und die Therorieeinheiten mit langen Pausen dazwischen absolvieren. Äußerst hilfreich war die Anwesenheit von Carsten Jautzus von der Firma Dentaurum, der uns die ganze Woche mit Rat und Tat zur Seite stand und alle benötigten Materialien zur Verfügung stellte.

Die Theorieeinheiten wurden größtenteils von DZOI-Vorstandsmitglied PD Dr. Dr. Arwed Ludwig übernommen. Er erklärte uns auf nette und bestimmte Art den Ablauf seines chirurgischen Alltags. So manch beeindruckender Fall wurde uns vorgestellt. Auch Prof. Dr. Dr. Karl Günter Wiese und Dr. Stefan Klotz präsentierten uns ihre spannenden Themen ,,Physiologie und Pathologie knöcherner Strukturen“ sowie ,,Implantatprothetik“ mit vielen Bildern und Beispielen.

Über die verschiedenen Implantatsysteme referierte Dr. Jochen Scopp aus Berlin, der dieses eher trockene Thema mit vielen anschaulichen Bildern und Erfahrungen untermalte. Als besonders prägnant empfand ich den Vortrag von Dr. Joachim Hoffmann aus Jena, der auch mithilfe von Videos sehr anschaulich etwas über Weichgewebsmanagment berichtete. Die Firma Sunstar stellte uns ihre Augmentationspdrodukte mit Hilfe eines Hands-on vor. Mit praktischen Versuchen an einer Schweineleber präsentierte die Firma Oralia ihren Laser.

Spannende praktische Übungen

Richtig spannend wurde es, als der praktische Teil der Fortbildung begann. Der erste praktische Tag umfasste zahlreiche Augmentationen, Sinuslifte und Implantationen an Kunststoffkiefern. Auch Hühnereier blieben nicht verschont und wurden geliftet.

Der moderne Phantomsaal der Zahnklinik Göttingen beeindruckte so manchen, der Gleiches aus seiner Uni so nicht gewöhnt war. Am Freitag durften wir das am Vortag Erlernte im Anatomiesaal vertiefen. Prof. Dr. Dr. M. Michael Schultz gab uns eine kurze Wiederholungsvorlesung dessen, was wir seit dem Studium wieder vergessen hatten. Dann hatten wir die Möglichkeit, an echtem Knochen in Form von Humanpräparaten zu üben. Was sich im Kunststoffkiefer noch so leicht angefühlt hatte, stellte sich jetzt ganz anders dar.

Der Samstag begann mit einer Live-OP in der Praxis von Dr. Stefan Möller. Es handelte sich um einen lateralen Sinuslift mit teilweise einseitiger Implantation. Dieser Fall erwies sich als besonders spannend, da der Patient aufgrund eines Kieferhöhlenseptums quasi zweimal geliftet wurde. All das, was wir die Tage zuvor geübt hatten, konnte wir uns nach dieser OP wesentlich besser vorstellen.

Vorteil: Immer in der Thematik geblieben

Die beiden letzten Vorträge waren besonders lehrreich. Dr. Joachim Hoffmann stellte uns interessante Fälle zum Weichgebwebsmanagment vor und gab viele Tipps mit auf den Weg. PD Dr. Sabine Sennhenn-Kirchner, brachte uns im Anschluss das immer aktueller werdende Thema Periimplantitis näher inklusive möglicher Therapiemaßnahmen.

Alles in allem ist zu sagen, dass sich diese sehr intensive Woche gelohnt hat, weil alle Teilnehmer an der Thematik dranbleiben konnten und sich nicht immer wieder von Neuem einarbeiten mussten. Auch die Betreuung der Gruppe war extrem gut.

Nachtrag: DZOI ABSCHLUSSGESPRÄCH

Nach einer langen Pandemie-Episode konnte das DZOI die Abschlussgespräche nach erfolgreicher Teilnahme am Curriculum Implantologie fortsetzen.

Als erste Kandidatin des Jahres 2021 war Dr. Pia Epperlein aus Münster nach München gekommen und hat in einem gekonnten PowerPoint-Vortrag ihr Wissen unter Beweis gestellt. Bei dem kollegialen Gespräch war außer dem DZOI-Geschäftsstellenleiter Josef Pertl der Präsident des DZOI Dr. Helmut B. Engels (rechts im Bild) und der Privatdozent Dr. Dr. Arwed Ludwig (li.) anwesend.

Nach einem sehr harmonisches und kollegialen Abschlussgespräch konnte die Teilnehmerin die Bestätigung der erbrachten Leistung in Form einer Urkunde entgegennehmen.

Wir gratulieren herzlich!

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